Wo hamstert der Goldhamster eigentlich sein Gold?

 

Es war einmal ein Hamster, der war sehr unglücklich. Alle Tiere, die er kannte, hatten ein schöneres Fell als er. Der Hase hatte ein Fell, so weiß wie Schnee, und das vom Fuchs schimmerte Rot im Licht der Sonne. Nur das Fell vom Hamster war Braun.

Als es Winter wurde, gingen dem Hasen recht bald die Vorräte aus, und da er wusste, dass der Hamster im Sommer fleißig gehamstert hatte ging er zum Hamster und sagte: „Du, Hamster, ich war den ganzen Sommer damit beschäftigt mein Fell zu putzen, so dass ich jetzt nichts mehr zu Essen habe. Kann ich diesen Winter bei dir bleiben?“ Hilfsbereit wie der Hamster nunmal war sagte er: „ Na gut, aber falls uns die Vorräte ausgehen kümmern wir uns zusammen um Nachschub.“ Und so blieb der Hase beim Hamster.

Ähnlich wie dem Hasen erging es dem Fuchs. Auch ihm gingen die Vorräte recht bald aus und da auch er wusste, dass der Hamster im Sommer fleißig gehamstert hatte, fand er sich ebenfalls bei dem Hamster ein und sagte: „Du, Hamster, Ich war den ganzen Sommer damit beschäftigt mein Fell zu Putzen, so dass ich jetzt nichts mehr zu Essen habe. Kann ich diesen Winter bei dir bleiben?“ Der Hamster überlegte kurz und sagte dann: „Nun, es ist zwar schon der Hase da, aber wenn wir uns alles gut einteilen, reicht das bestimmt auch für drei.“

Und so verbrachten der Hamster, der Hase und der Fuchs den Winter zusammen. Sie hatten zwar kein Festmahl, aber sie vertrieben sich gegenseitig die Zeit und spielten viel miteinander, so dass ihnen gar nicht auffiel, dass sie weniger als normalerweise assen.

Eines Tages, es regnete gerade, brach die erste Frühlingssonne durch die Wolkendecke. Und als der halbe Himmel blau war, strahlte ein Regenbogen von Ost nach West. „Schnell!“ Sprach der Fuchs, „ Am Ende des Regenbogens ist ein Kobold und der hat einen Topf mit Gold!“ und rannte los. Der Hase rief noch: „Schnell Hamster, bevor es zu spät ist!“ und rannte ebenfalls davon. Der Hamster versuchte noch ihnen hinterher zu rennen, aber seine Beine waren nicht so lang wie die vom Fuchs, und seine Sprünge konnten es nicht mit denen des Hasens aufnehmen, und bald waren Hase und Fuchs ausser Sicht. Traurig drehte der Hamster um und ging nach Hause.

Der Hase und der Fuchs allerdings waren schnell am Ende des Regenbogens angekommen, und tatsächlich stand da ein Topf mit Gold. Vor dem Topf stand allerdings ein kleiner Kobold, der sagte: „Halt! Wenn ihr den Topf wollt müsst ihr erst drei Rätsel lösen.“ Und der Hase sagte: „Komm Fuchs, du bist doch schlau, das machst du doch mit links!“ Und der Fuchs stimmte zu. Da sprach der Kobold:

 

 

Ganz voll ist mein Speicher,

Und trüb ist mein Fell,

Wer ich bin will ich wissen,

Und wünscht mein Fell wär‘ hell.

 

Der Fuchs überlegte kurz und sagte dann: „Ganz klarer Fall! Das ist der Hamster.“ Da ärgerte sich der Kobold und sagte: „Richtig, aber das nächste Rätsel findest du nicht raus.“ Und der Hase sagte: „Doch doch Fuchs, du bist so schlau, du schaffst auch die anderen beiden noch.“ Und der Fuchs stimmte zu. Da sprach der Kobold:

 

Ich brauch den Regen

Und ich brauch die Sonn,

Dann Strahl ich euch entgegen

Und bring bunte Wonn.

Der Fuchs überlegte kurz und sagte dann: „Das ist der Regenbogen!“ Da ärgerte sich der Kobold wieder und schimpfte fürchterlich: „Das hast du vielleicht grad noch geschafft, aber das letzte Rätsel, das findest du bestimmt nicht raus!“ Und der Hase sagte: „Doch doch, bestimmt du hast jetzt schon zwei rausbekommen, wieso sollte das beim Dritten anders sein?“ Und der Fuchs stimmte ihm zu. Da sprach der Kobold:

 

Aus Not geboren

Bin ich keine Person,

Man kann mich nicht kaufen,

Bin freiwilliger Lohn.

 

 

Mit mir geht’s leichter,

Ohne mich kaum,

Für viele, bin ich

Ein Wintertraum.

 

Der Fuchs überlegte kurz und sagte… nichts. Er grübelte und grübelte und fand keine Lösung. Da freute sich der Kobold und sprang vor Freude in die Luft, schlug Purzelbäume und lachte so laut er nur konnte. Der Hase ging zu dem Fuchs und legte ihm seine Pfote um die Schulter und sagte: „Ist ja nicht so schlimm! Eigentlich brauchen wir ja keinen Topf voller Gold, solang wir Freunde sind.“ Da schlug sich der Fuchs mit der flachen Tatze auf die Stirn und rief: „Natürlich, wie konnte ich das übersehen, das ist es! Freundschaft! Hey du, Kobold, es ist Freundschaft!“ Der Kobold hörte mitten in der Luft auf sich rumzudrehen und fiel zu Boden. Er schrie auf und jammerte bitterlich und rannte, ohne den Topf mit dem Gold mitzunehmen den Regenbogen hinauf, bis er nicht mehr zu sehen war. Der Hase und der Fuchs aber tanzten um den Topf herum. Als sie genug getanzt hatten überlegten sie sich was sie mit dem Gold machen sollten. Und da hatte der Hase eine gute Idee…

Gelangweilt und unglücklich saß der Hamster an dem Tisch, an dem er früher zusammen mit dem Hasen und dem Fuchs gespielt hatte und erinnerte sich an all den Spaß, den sie zusammen gehabt hatten. Da klopfte es an der Tür. „Herein!“ rief der Hamster. Und herein kamen: Der Hase und der Fuchs. Sie zogen einen Topf voll mit Gold hinter sich her. Der Hase rannte ganz schnell in die Küche und holte eine Raspel. Dann stellte er sich auf den Tisch und rieb Goldstück für Goldstück so, dass der Goldstaub sich im Fell des Goldhamsters verfing. Und da ist es bis heute geblieben.

 

4 Antworten to “Wo hamstert der Goldhamster eigentlich sein Gold?”

  1. Sympatexter Says:

    Tony der Tiger.

  2. Kiedel Says:

    haha einen hab ich gefunden :p

    Der Kobold hörte mitten in der Luft auf sich rumzudrehen und viel zu Boden.
    richtig wäre:
    Der Kobold hörte mitten in der Luft auf sich rumzudrehen und FIEL zu Boden.

    lesen sich ja ganz nett, deine Geschreibsel. Ehrlich, ich bin zwar nicht überrascht, aber doch beeindruckt.

  3. Gratian Riter Says:

    Stimmt ja gar nicht! 😉
    Danke.

  4. Sara-Lena Says:

    ach einfach eine schöne Geschichte!

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